Mittwoch, 14. Juli 2010

Medaillenjagd im Glutofen Krefeld

Trotz kurzfristiger Umbesetzung gelingt dem Wannsee-Express auch am dritten Renntag der Sprung aufs Podest

Die Wettervorhersage hatte nicht zu viel versprochen: Bei tropischen Verhältnissen trafen sich am vergangenen Wochenende 45 Achter aus ganz Deutschland in Krefeld, um den dritten Renntag der Ruder-Bundesliga auszufahren.

Leider konnte für den Wannsee-Express im Vorfeld aus organisatorischen Gründen kein gemeinsames Trainingswochenende in Berlin mehr stattfinden. Stattdessen trat ein Teil des Teams jedoch erfolgreich am ersten Juli-Wochenende bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften in Hannover über die ungewohnte 1000m-Distanz an.
Außerdem gab es einige personelle Umbesetzungen. Da Schlagfrau Mareike Helmers (MRV) aus terminlichen Gründen nicht starten konnte, übernahm Berit Krüger (RaW) diese Position. Zudem kamen diese Saison erstmalig Barbara Karches sowie RBL-Neuzugang Lena Bachus (beide MRV) zum Einsatz. Mit Constanze Höhn (Kölner RV) wurde zusätzlich ein Juwel an den Steuerseilen von der Mannschaft für dieses Wochenende verpflichtet.

Verhaltener Einstieg in den Renntag

Der etwas verhaltene Time-Trial, bei dem sich die Frauen aus Mainz und der Hauptstadt nur an die fünfte Stelle setzen konnten, tat der Motivation keinen Abbruch. Im Gegenteil: Obwohl Christiane Dürsch (MRV) nach dem Time-Trial krankheitsbedingt ausfiel und so Lena Bachus für die gesamten verbleibenden Rennen einsprang, konnte im Achtelfinale mit einem fulminanten Rennen erstmalig der letztjährige Ligachampion und auch aktuell führende Alsterachter aus Hamburg bezwungen werden. Im direkt folgenden Viertelfinale musste sich die Mannschaft um Teamcaptain Sybille Exner (RaW) in einem knappen Rennen dem Lokalmatador aus Krefeld geschlagen geben und fuhr als Zweiter über die Ziellinie. Trotzdem war damit das erklärte Minimalziel, ein Platz unter den ersten vier Mannschaften, erreicht.

Nach einer langen Mittagspause, die wohl von allen Teams möglichst an einem schattigen Plätzchen oder mit den Beinen im See baumelnd verbracht wurde, legte der Wannsee-Express ein letztes Mal an diesem Tag vom Steg ab, um die beiden entscheidenden Rennen auf dem Elfrather See zu bestreiten. Von nun an hieß es eins gegen eins. Im Halbfinale galt es, den Dirndlachter aus Bayern zu schlagen, der sich mit der besten Zeit im Time-Trial und sehr starken Läufen an diesem Tag bisher ungeschlagen präsentiert hatte. In einem guten Rennen musste der Wannsee-Express den Finalplatz letztlich der süddeutschen Konkurrenz überlassen und zog ins B-Finale ein. Hier lagen um 20:17 Uhr das Team aus Mainz und Berlin und der Frauenachter des Crefelder RC an den Startkähnen. Unter den lautstarken Anfeuerungsrufen von Constanze Höhn peitschte Schlagfrau Berit Krüger ihre Mannschaft noch einmal auf 45 Schläge pro Minute hoch.

Dritte Medaille sichert zweiten Tabellenplatz

Mit Entschlossenheit und Motivation war es der Wannsee-Express, der die Konkurrenz aus der Seidenstadt im eigenen Wohnzimmer in die Schranken verwies und seinen Bugball als Erstes über die Ziellinie schieben konnte. Der Jubel im Boot und auch später auf dem Treppchen war groß. Denn mit diesem Ergebnis haben sich die Frauen des Wannsee-Express nicht nur die Bronzemedaille, sondern auch den alleinigen zweiten Tabellenplatz gesichert, den sie sich nach dem zweiten Renntag noch punktgleich mit den Krefelderinnen teilen mussten. „Wir freuen uns, dass wir trotz des fehlenden Trainingswochenendes und der kurzfristigen Umbesetzung wieder mit einer Medaille belohnt wurden. Wir werden die zwei Wochen bis zur nächsten RBL-Station auf der Hamburger Binnenalster nutzen, um direkt an den dieses Ergebnis anknüpfen zu können.“, so Teamcaptain Sybille Exner nach dem Wochenende.


Es starteten: Berit Krüger (RaW), Ricarda Exner (MRV), Sybille Exner, Anna Kluchert (beide RaW), Barbara Karches (MRV), Judith Aldinger (RaW), Lena Bachus, Marie Theis, Christiane Dürsch (alle MRV), Constanze Höhn (Kölner RV)

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